Ein Deutsch-Römer von 1835 gibt sich zu erkennen
Der Deutsch-Römer Emil Wolff (Berlin 1802–1879 Rom) war der bedeutendste deutsche Bildhauer in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts in Rom.
Die kürzliche Entdeckung seines Jugendbildnisses von 1835 ist angesichts der kunstgeschichtlichen Bedeutung Emil Wolffs ein glanzvoller Gewinn für die Forschung zur Bildhauerkunst des Klassizismus im deutschen Sprachraum. Das Selbstbildnis kann in seiner Ruhe und Ausgewogenheit als beispielhafter Ausdruck klassizistischer Ideale gelten.
Von Emil Wolff war bisher nur sein Altersbildnis bekannt, das der Künstler 1876 in Rom geschaffen hat; diese Marmorbüste wird in der Skulpturensammlung der Accadèmia di San Luca in Rom aufbewahrt, dem frühen Zentrum klassizistischer Lehre und Praxis.
Die Lebensnähe der beiden plastischen Bildwerke Emil Wolffs demonstriert das hohe Niveau seiner Portraitkunst und zeigt die Meisterschaft in der technisch perfekten Behandlung des Materials Marmor.